Erstes Depot fürs Kind: ETF-Strategien für den perfekten Start ins Anlegerleben
Die Einschulung ist ein Meilenstein – nicht nur für das Kind, sondern auch für die Eltern. Während Ranzen und Schultüte die sichtbaren Geschenke sind, kann das wertvollste Geschenk unsichtbar sein: ein ETF-Depot. Finanzexperten sind sich einig: Wer seinem Kind frühzeitig den Umgang mit Geld und Investments beibringt, schenkt ihm finanzielle Bildung fürs Leben und einen enormen Vorsprung beim Vermögensaufbau.
In diesem umfassenden Ratgeber erfahren Sie, warum ein Kinder-Depot das sinnvollste Geschenk zur Einschulung ist, welche ETF-Strategien für Kinder optimal sind und wie Sie mit nur 50 Euro monatlich ein Vermögen von über 200.000 Euro aufbauen können. Sie lernen die besten ETFs für Kinder kennen, verstehen die rechtlichen Besonderheiten und erhalten einen praktischen Leitfaden für den Depot-Aufbau – vom ersten Sparplan bis zur Volljährigkeit.
Warum Geld das beste Geschenk zur Einschulung ist
Etwa 820.000 Kinder werden in diesen Wochen in Deutschland eingeschult. Für die meisten bedeutet das: Ranzen, Schultüte, Spielzeug. Doch Finanzexperten empfehlen ein anderes Geschenk – eines, das das Leben des Kindes nachhaltig prägen kann.
Die Macht des frühen Anfangs
Der Zinseszinseffekt ist bei Kindern unschlagbar. Ein 6-jähriges Kind hat bis zur Rente 61 Jahre Zeit – eine Anlagedauer, von der Erwachsene nur träumen können. Diese Zeit verwandelt selbst kleine Beträge in beeindruckende Vermögen.
Beispielrechnung: 50 Euro monatlich ab dem 6. Lebensjahr
- Monatliche Sparrate: 50 Euro
- Anlagedauer: 61 Jahre (bis 67)
- Erwartete Rendite: 7% jährlich
- Eingezahlte Beiträge: 36.600 Euro
- Endkapital: 1.247.000 Euro
Diese Rechnung zeigt: Aus 36.600 Euro werden über 1,2 Millionen Euro – allein durch die Kraft der Zeit und des Zinseszinseffekts.
Finanzbildung von klein auf
Kinder lernen durch Erleben. Ein eigenes Depot macht abstrakte Finanzkonzepte greifbar. Das Kind erlebt, wie sich kleine Beträge über die Jahre vermehren, lernt Geduld und entwickelt ein Verständnis für langfristige Investments.
Praktische Finanzbildung:
- Monatliche Depot-Checks gemeinsam durchführen
- Schwankungen erklären und einordnen
- Unternehmen im ETF entdecken und verstehen
- Sparziele gemeinsam definieren
Psychologische Vorteile:
- Frühe Gewöhnung an Marktschwankungen
- Entwicklung einer langfristigen Denkweise
- Verständnis für Risiko und Rendite
- Aufbau finanzieller Disziplin
Der Vorsprung gegenüber Gleichaltrigen
Während andere mit 25 Jahren anfangen zu sparen, hat Ihr Kind bereits 19 Jahre Vorsprung. Dieser Zeitvorteil ist durch nichts zu ersetzen – auch nicht durch höhere Sparraten im Erwachsenenalter.
Vergleichsrechnung: Start mit 6 vs. Start mit 25
Kind (Start mit 6):
- 50 Euro monatlich, 61 Jahre
- Endkapital: 1.247.000 Euro
Erwachsener (Start mit 25):
- 200 Euro monatlich, 42 Jahre
- Endkapital: 1.058.000 Euro
Fazit: Das Kind erreicht mit einem Viertel der monatlichen Sparrate ein höheres Endkapital – nur durch den früheren Start.
Die optimalen ETFs für Kinder: Sicherheit durch Diversifikation
Bei Kindern steht die langfristige Perspektive im Vordergrund. Das ermöglicht eine aggressive, renditeorientierte Strategie mit maximaler Diversifikation.
Das Basis-Portfolio: FTSE All-World als Fundament
Empfehlung der Finanzexperten: Ein ETF auf den FTSE All-World Index bildet die ideale Basis für ein Kinder-Depot.
Vanguard FTSE All-World UCITS ETF (ISIN: IE00BK5BQT80)
- Unternehmen: Über 4.000 Aktien weltweit
- Länder: 47 Industrieländer und Schwellenländer
- Kosten: 0,22% jährlich
- Besonderheit: Maximale Diversifikation in einem ETF
Warum FTSE All-World für Kinder optimal ist:
Maximale Streuung: 4.000 Unternehmen aus aller Welt reduzieren das Risiko drastisch. Selbst wenn ganze Branchen oder Länder schwächeln, bleibt das Portfolio stabil.
Automatische Anpassung: Der Index passt sich automatisch an die Weltwirtschaft an. Neue Unternehmen werden aufgenommen, schwache fallen heraus.
Niedrige Kosten: 0,22% jährlich sind für die gebotene Diversifikation sehr günstig. Über 60 Jahre sparen niedrige Kosten Zehntausende Euro.
Einfachheit: Ein ETF, eine Entscheidung. Keine komplizierte Gewichtung oder Rebalancing nötig.
Alternative: Das Zwei-ETF-Portfolio
Für Eltern, die mehr Kontrolle wünschen:
70% iShares Core MSCI World UCITS ETF (IE00B4L5Y983)
- Industrieländer-Fokus
- 1.600+ Unternehmen
- 0,20% Kosten jährlich
30% iShares Core MSCI Emerging Markets IMI UCITS ETF (IE00BKM4GZ66)
- Schwellenländer-Exposure
- 3.000+ Unternehmen
- 0,18% Kosten jährlich
Vorteile des Zwei-ETF-Portfolios:
- Bewusste Gewichtung von Industrie- und Schwellenländern
- Etwas niedrigere Kosten
- Flexibilität bei der Anpassung
Nachteile:
- Rebalancing erforderlich
- Komplexer als Ein-ETF-Lösung
- Höherer Verwaltungsaufwand
Erweiterte Portfolios für fortgeschrittene Eltern
Das Vier-ETF-Portfolio (für maximale Kontrolle):
50% iShares Core MSCI World UCITS ETF
- Basis-Investment in Industrieländer
20% iShares Core MSCI Emerging Markets IMI UCITS ETF
- Wachstumschancen in Schwellenländern
20% iShares Core S&P 500 UCITS ETF (IE00B5BMR087)
- USA-Fokus, 0,07% Kosten
10% iShares Core MSCI Europe UCITS ETF (IE00B1YZSC51)
- Europa-Gewichtung, Heimatmarkt-Bias
Wann ist das Vier-ETF-Portfolio sinnvoll?
- Bei höheren Sparraten (über 100 Euro monatlich)
- Wenn Eltern aktiv verwalten möchten
- Bei bewusster regionaler Gewichtung
Sektor-ETFs: Chancen und Risiken
Technologie-ETFs für technikbegeisterte Familien:
iShares MSCI World Information Technology UCITS ETF
- Fokus auf Tech-Unternehmen
- Höhere Renditechancen
- Aber auch höheres Risiko
Wann Sektor-ETFs sinnvoll sind:
- Als Beimischung (maximal 10-20%)
- Bei starker Überzeugung für bestimmte Branchen
- Für ältere Kinder mit eigenem Interesse
Warum Sektor-ETFs meist nicht optimal sind:
- Höheres Risiko durch geringere Diversifikation
- Schwer vorhersagbare Entwicklung
- Komplexere Verwaltung
Rechtliche Besonderheiten beim Kinder-Depot
Ein Depot für Kinder unterliegt besonderen rechtlichen Regelungen, die Eltern kennen sollten.
Depotinhaber und Verfügungsberechtigung
Bis zur Volljährigkeit:
- Kind ist Depotinhaber
- Eltern sind verfügungsberechtigt
- Alle Entscheidungen treffen die Eltern
Ab der Volljährigkeit:
- Kind übernimmt vollständige Kontrolle
- Eltern verlieren Zugriff
- Alle Entscheidungen trifft das Kind
Wichtige Konsequenz: Eltern sollten das Kind frühzeitig in Finanzentscheidungen einbeziehen, damit es mit 18 Jahren verantwortungsvoll mit dem Depot umgehen kann.
Steuerliche Aspekte
Freibeträge nutzen:
- Grundfreibetrag: 11.604 Euro (2025)
- Sparerpauschbetrag: 1.000 Euro
- Gesamt: 12.604 Euro steuerfrei pro Jahr
Praktische Bedeutung: Bei 7% Rendite kann ein Depot bis zu 180.000 Euro groß werden, bevor Steuern anfallen. Für die meisten Kinder-Depots ist das ausreichend.
Steueroptimierung:
- Freistellungsauftrag beim Broker einrichten
- Bei mehreren Depots Freibeträge aufteilen
- Gewinne realisieren, wenn Freibeträge nicht ausgeschöpft sind
Schenkungssteuer beachten
Freibeträge bei Schenkungen:
- Eltern an Kind: 400.000 Euro alle 10 Jahre
- Großeltern an Enkel: 200.000 Euro alle 10 Jahre
- Andere Verwandte: 20.000 Euro alle 10 Jahre
Praktische Umsetzung:
- Regelmäßige Einzahlungen sind meist unproblematisch
- Größere Einmalzahlungen dokumentieren
- Bei hohen Beträgen Steuerberater konsultieren
Unterhaltspflicht und BAföG
Wichtiger Hinweis: Ein großes Depot kann sich auf Unterhaltspflicht und BAföG-Berechtigung auswirken.
BAföG-Freibetrag: 15.000 Euro Vermögen sind anrechnungsfrei Darüber: Vermögen wird auf BAföG angerechnet
Lösungsansätze:
- Depot auf mehrere Kinder aufteilen
- Rechtzeitig vor Studium umstrukturieren
- Ausbildungsversicherung als Alternative prüfen
Praktische Umsetzung: Schritt für Schritt zum Kinder-Depot
Hier Ihre konkrete Anleitung für den Aufbau eines Kinder-Depots.
Schritt 1: Broker auswählen
Kriterien für Kinder-Depots:
- Kostenlose Depotführung
- Günstige oder kostenlose ETF-Sparpläne
- Große ETF-Auswahl
- Benutzerfreundliche Oberfläche
Empfohlene Broker für Kinder-Depots:
Trade Republic:
- Kostenlose Depotführung
- 1 Euro pro ETF-Sparplan-Ausführung
- Große ETF-Auswahl
- Einfache App-Bedienung
Scalable Capital:
- Kostenlose Depotführung
- Kostenlose ETF-Sparpläne (Prime Broker)
- Sehr große ETF-Auswahl
- Professionelle Plattform
ING:
- Kostenlose Depotführung bis 18 Jahre
- Kostenlose ETF-Sparpläne ab 1 Euro
- Etablierter Anbieter
- Guter Kundenservice
Schritt 2: Depot eröffnen
Benötigte Unterlagen:
- Geburtsurkunde des Kindes
- Ausweise beider Elternteile
- Steuerliche Identifikationsnummer des Kindes
- Nachweis der Sorgeberechtigung
Eröffnungsprozess:
- Online-Antrag ausfüllen
- Unterlagen hochladen oder per Post senden
- Legitimation per VideoIdent oder PostIdent
- Depot-Eröffnung abwarten (meist 1-2 Wochen)
- Erste Einzahlung tätigen
Schritt 3: ETF-Sparplan einrichten
Empfohlene Einstellungen:
- ETF: Vanguard FTSE All-World UCITS ETF
- Sparrate: 25-100 Euro monatlich (je nach Budget)
- Ausführung: Monatlich, immer am gleichen Tag
- Dynamik: 3-5% jährliche Erhöhung
Sparplan-Setup:
- ETF über ISIN suchen (IE00BK5BQT80)
- Sparplan-Einrichtung starten
- Sparrate und Rhythmus festlegen
- Ausführungstag wählen (z.B. 15. jeden Monats)
- Sparplan aktivieren
Schritt 4: Automatisierung einrichten
Dauerauftrag einrichten:
- Vom Eltern-Konto auf Kinder-Depot
- Gleicher Tag wie Sparplan-Ausführung
- Puffer einbauen (z.B. 2 Tage früher)
Dynamik aktivieren:
- Jährliche Erhöhung um 3-5%
- Entspricht Inflationsausgleich plus Realwachstum
- Automatische Anpassung an steigende Einkommen
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Altersgerechte Strategien: Vom Baby bis zum Teenager
Die optimale ETF-Strategie hängt vom Alter des Kindes ab. Hier die Empfehlungen für verschiedene Lebensphasen.
Baby bis Grundschule (0-6 Jahre)
Strategie: Maximale Rendite durch 100% Aktien-ETFs
Empfohlenes Portfolio:
- 100% Vanguard FTSE All-World UCITS ETF
- Sparrate: 25-50 Euro monatlich
- Fokus: Langfristiger Vermögensaufbau
Besonderheiten:
- Eltern treffen alle Entscheidungen
- Kind hat noch kein Bewusstsein für Geld
- Maximaler Zeithorizont nutzen
Beispielrechnung (Start mit 0 Jahren):
- 50 Euro monatlich, 67 Jahre Laufzeit
- Endkapital: 1.635.000 Euro
- Eingezahlt: 40.200 Euro
Grundschule (6-10 Jahre)
Strategie: Finanzbildung beginnen, 100% Aktien beibehalten
Empfohlenes Portfolio:
- 100% Vanguard FTSE All-World UCITS ETF
- Sparrate: 50-75 Euro monatlich
- Zusätzlich: Geldgeschenke investieren
Finanzbildung:
- Monatliche Depot-Checks gemeinsam
- Einfache Erklärungen zu Aktien und Unternehmen
- Sparziele visualisieren (z.B. Führerschein, Auto)
Praktische Tipps:
- Depot-App gemeinsam öffnen
- Bekannte Unternehmen im ETF entdecken
- Schwankungen als normal erklären
Weiterführende Schule (10-16 Jahre)
Strategie: Kind einbeziehen, Portfolio erweitern
Empfohlenes Portfolio:
- 80% Vanguard FTSE All-World UCITS ETF
- 20% nach Interesse des Kindes (z.B. Technologie-ETF)
- Sparrate: 75-150 Euro monatlich
Finanzbildung vertiefen:
- Verschiedene Anlageklassen erklären
- Risiko und Rendite diskutieren
- Erste eigene Entscheidungen treffen lassen
Mögliche Erweiterungen:
- Technologie-ETF für technikbegeisterte Kinder
- Nachhaltiger ETF für umweltbewusste Teenager
- Einzelaktien als Lernprojekt (maximal 5%)
Kurz vor Volljährigkeit (16-18 Jahre)
Strategie: Übergang vorbereiten, Risiko reduzieren
Empfohlenes Portfolio:
- 70% Vanguard FTSE All-World UCITS ETF
- 20% Anleihen-ETF (Risikoreduktion)
- 10% nach Interesse des Teenagers
- Sparrate: 100-200 Euro monatlich
Übergangs-Vorbereitung:
- Teenager in alle Entscheidungen einbeziehen
- Finanzwissen vertiefen
- Verantwortung schrittweise übertragen
- Zukunftspläne besprechen
Wichtige Gespräche:
- Was passiert mit dem Depot ab 18?
- Wie soll das Geld verwendet werden?
- Weitersparen oder teilweise entnehmen?
- Studium, Ausbildung, Führerschein finanzieren?
Häufige Fehler beim Kinder-Depot
Viele Eltern machen bei Kinder-Depots kostspielige Fehler. Hier die wichtigsten Fallstricke.
Fehler 1: Zu konservativ investieren
Das Problem: Viele Eltern wählen aus Angst zu sichere Anlagen.
Die Realität: Bei 60+ Jahren Anlagehorizont sind Aktien-ETFs die sicherste Anlage.
Die Lösung: Mut zu 100% Aktien-ETFs bei Kindern.
Beispielrechnung:
- Konservativ (50% Aktien, 50% Anleihen): 380.000 Euro nach 60 Jahren
- Aggressiv (100% Aktien): 1.247.000 Euro nach 60 Jahren
- Unterschied: 867.000 Euro
Fehler 2: Zu komplizierte Portfolios
Das Problem: Eltern kaufen zu viele verschiedene ETFs.
Die Realität: Ein breit diversifizierter ETF reicht völlig aus.
Die Lösung: KISS-Prinzip (Keep It Simple, Stupid) befolgen.
Negativ-Beispiel:
- 10 verschiedene ETFs
- Hoher Verwaltungsaufwand
- Überschneidungen und Ineffizienzen
- Kaum bessere Diversifikation
Fehler 3: Emotionale Entscheidungen
Das Problem: Eltern verkaufen in Krisen oder kaufen in Euphorie.
Die Realität: Market Timing funktioniert nicht, schadet der Rendite.
Die Lösung: Sparplan durchhalten, Emotionen ignorieren.
Corona-Crash 2020:
- Viele Eltern verkauften aus Angst
- Verpassten die schnelle Erholung
- Verloren Tausende Euro Rendite
Fehler 4: Zu niedrige Sparraten
Das Problem: „25 Euro reichen schon“ – zu niedrige Sparraten.
Die Realität: Höhere Sparraten verstärken den Zinseszinseffekt.
Die Lösung: So viel sparen wie möglich, Sparrate regelmäßig erhöhen.
Vergleich verschiedener Sparraten (60 Jahre):
- 25 Euro monatlich: 623.000 Euro
- 50 Euro monatlich: 1.247.000 Euro
- 100 Euro monatlich: 2.494.000 Euro
Erfolgsgeschichten: Kinder-Depots in der Praxis
Familie Müller: Der frühe Vogel fängt den Wurm
Ausgangssituation:
- Tochter Lisa, geboren 2018
- Depot-Start mit 6 Monaten
- 75 Euro monatlich in FTSE All-World ETF
Strategie:
- Konsequenter Sparplan seit 6 Jahren
- Alle Geldgeschenke zusätzlich investiert
- Jährliche Erhöhung um 5%
Zwischenergebnis nach 6 Jahren:
- Eingezahlt: 6.200 Euro
- Depot-Wert: 8.900 Euro
- Rendite: 43% Wertsteigerung
Projektion bis zur Rente (61 Jahre):
- Erwartetes Endkapital: 1.8 Millionen Euro
- Monatliche Entnahme möglich: 6.000 Euro
Lernerfahrung: „Wir hätten nie gedacht, dass aus 75 Euro monatlich so viel werden kann. Lisa wird finanziell völlig sorgenfrei leben können.“
Familie Schmidt: Großeltern als Finanzpaten
Ausgangssituation:
- Enkel Tim, 8 Jahre alt
- Großeltern wollen sinnvoll schenken
- 10.000 Euro Startkapital + 100 Euro monatlich
Strategie:
- Einmalanlage in MSCI World ETF
- Monatlicher Sparplan von den Großeltern
- Tim wird aktiv einbezogen
Besonderheit:
- Tim lernt bei jedem Besuch über „seine Aktien“
- Großeltern erklären Unternehmen im ETF
- Finanzbildung als Familienprojekt
Projektion (59 Jahre bis Rente):
- Startkapital wächst auf: 590.000 Euro
- Sparplan erreicht: 1.180.000 Euro
- Gesamtvermögen: 1.770.000 Euro
Familie Weber: Vom Sparbuch zum ETF-Depot
Ausgangssituation:
- Sohn Max, 12 Jahre alt
- Bisher 8.000 Euro auf dem Sparbuch
- 0,1% Zinsen, Inflation frisst Kaufkraft
Wendepunkt:
- Eltern entdecken ETF-Sparen
- Umschichtung vom Sparbuch ins Depot
- Max wird in Entscheidung einbezogen
Neue Strategie:
- 8.000 Euro Einmalanlage in FTSE All-World ETF
- 120 Euro monatlicher Sparplan
- Max verfolgt Entwicklung mit App
Ergebnis nach 2 Jahren:
- Depot-Wert: 13.400 Euro
- Sparbuch hätte: 8.016 Euro
- Vorteil ETF-Depot: 5.384 Euro
Max‘ Reaktion: „Cool, meine Aktien sind mehr wert als das langweilige Sparbuch. Ich will mehr über Unternehmen lernen!“
Finanzbildung: Kinder zu klugen Anlegern erziehen
Ein Depot allein macht noch keinen klugen Anleger. Finanzbildung ist der Schlüssel zum langfristigen Erfolg.
Altersgerechte Finanzbildung
6-8 Jahre: Grundlagen spielerisch vermitteln
- „Deine Aktien sind Anteile an Unternehmen“
- Bekannte Firmen im ETF entdecken (Apple, Microsoft, Nestlé)
- Depot-Wert wie Kontostand erklären
- Schwankungen als normal darstellen
9-12 Jahre: Zusammenhänge verstehen
- Warum schwanken Aktienkurse?
- Was ist Diversifikation?
- Wie funktioniert der Zinseszinseffekt?
- Erste Sparziele definieren
13-16 Jahre: Eigenverantwortung entwickeln
- Verschiedene Anlageklassen vergleichen
- Risiko und Rendite abwägen
- Erste eigene Anlageentscheidungen treffen
- Wirtschaftsnachrichten verfolgen
17-18 Jahre: Übergang vorbereiten
- Komplette Depot-Verwaltung übernehmen
- Langfristige Finanzplanung entwickeln
- Studium/Ausbildung finanzieren
- Erste Schritte zur finanziellen Unabhängigkeit
Praktische Finanzbildungs-Tools
Apps für Kinder:
- „Greenlight“ – Kinder-Debitkarte mit Sparfunktion
- „PiggyBot“ – Digitales Sparschwein
- „iAllowance“ – Taschengeld-Verwaltung
Bücher für verschiedene Altersgruppen:
- 6-10 Jahre: „Ein Hund namens Money“ von Bodo Schäfer
- 11-14 Jahre: „Kinder lernen den Umgang mit Geld“ von Beate Sander
- 15-18 Jahre: „Rich Dad Poor Dad for Teens“ von Robert Kiyosaki
Online-Ressourcen:
- Finanztip für Jugendliche
- YouTube-Kanäle zu ETFs und Aktien
- Börsenspiele für Teenager
Gemeinsame Aktivitäten
Monatlicher Depot-Check:
- Entwicklung besprechen
- Neue Unternehmen im ETF entdecken
- Sparziele überprüfen
- Fragen beantworten
Unternehmen erforschen:
- Produkte im Alltag den Aktien zuordnen
- Geschäftsmodelle einfach erklären
- Warum sind manche Unternehmen erfolgreicher?
Finanz-Familienrat:
- Größere Finanzentscheidungen gemeinsam treffen
- Verschiedene Meinungen diskutieren
- Kompromisse finden
- Verantwortung übertragen
Zukunftsperspektiven: Was kommt nach der Volljährigkeit?
Mit 18 Jahren übernimmt das Kind die vollständige Kontrolle über das Depot. Wie geht es dann weiter?
Szenario 1: Weitersparen für die Rente
Strategie: Depot unangetastet lassen, weiter einzahlen
Vorteile:
- Maximaler Zinseszinseffekt
- Finanzielle Unabhängigkeit mit 50-60 Jahren
- Entspannter Berufseinstieg ohne Geldsorgen
Beispielrechnung:
- Depot mit 18: 50.000 Euro
- Weitersparen: 200 Euro monatlich
- Mit 67: 2.8 Millionen Euro
- Monatliche Entnahme: 9.300 Euro
Szenario 2: Studium finanzieren
Strategie: Teil des Depots für Studium nutzen
Praktische Umsetzung:
- 30.000 Euro für Studium entnehmen
- Rest weiter investiert lassen
- Nach Studium wieder einzahlen
Vorteil: Studium ohne BAföG-Schulden oder Eltern-Belastung
Szenario 3: Immobilie finanzieren
Strategie: Depot als Eigenkapital für Immobilienkauf
Überlegungen:
- Diversifikation vs. Klumpenrisiko Immobilie
- Rendite ETF vs. Immobilie
- Flexibilität vs. Eigenheim
Empfehlung: Nur einen Teil für Immobilie nutzen, Rest weiter investieren
Szenario 4: Unternehmensgründung
Strategie: Depot als Startkapital für eigenes Business
Vorteile:
- Finanzielle Unabhängigkeit für Gründung
- Kein Bankkredit nötig
- Mehr Risikobereitschaft möglich
Risiko: Totalverlust möglich, daher nur Teil des Depots nutzen
Fazit: Das beste Geschenk für die Zukunft
Ein ETF-Depot ist mehr als nur eine Geldanlage – es ist ein Geschenk für die Zukunft. Es lehrt Kinder den Umgang mit Geld, zeigt die Kraft des langfristigen Sparens und kann den Grundstein für ein sorgenfreies Leben legen.
Die wichtigsten Erkenntnisse
Zeit ist der wichtigste Faktor: Je früher Sie anfangen, desto größer wird das Vermögen. Ein 6-jähriges Kind hat 61 Jahre bis zur Rente – eine unschlagbare Ausgangslage.
Einfachheit gewinnt: Ein breit diversifizierter ETF wie der FTSE All-World reicht völlig aus. Komplizierte Portfolios bringen keinen Mehrwert.
Finanzbildung ist entscheidend: Ein Depot ohne Finanzbildung ist wie ein Auto ohne Führerschein. Beziehen Sie Ihr Kind von Anfang an ein.
Durchhalten zahlt sich aus: Krisen kommen und gehen, aber langfristig steigen die Märkte. Emotionale Entscheidungen schaden der Rendite.
Ihre Handlungsempfehlungen
- Sofort starten: Warten Sie nicht auf den „perfekten“ Zeitpunkt. Jeder Tag zählt beim Zinseszinseffekt.
- Einfach beginnen: Ein ETF, ein Sparplan, fertig. Kompliziert machen können Sie später immer noch.
- Kind einbeziehen: Machen Sie Finanzbildung zum Familienprojekt. Gemeinsam lernen macht Spaß.
- Langfristig denken: 18 Jahre sind nur der Anfang. Das wahre Potenzial entfaltet sich über Jahrzehnte.
- Regelmäßig erhöhen: Passen Sie die Sparrate an steigende Einkommen an. Jeder Euro mehr zahlt sich aus.
Ein ETF-Depot zur Einschulung ist das wertvollste Geschenk, das Sie Ihrem Kind machen können. Es kostet wenig, bringt viel und lehrt fürs Leben. Während andere Geschenke schnell vergessen sind, wächst dieses Geschenk jeden Tag – und mit ihm die Chancen Ihres Kindes auf eine finanziell sorgenfreie Zukunft.
Starten Sie heute mit dem ersten Depot für Ihr Kind – für einen Vorsprung, den nichts aufholen kann.
FFB FondsdepotJunior – heute starten
0 € Depotführung & 0 € Transaktionskosten bis zum 18. Geburtstag. Sparplan ab 25 € im Monat.
Über den Autor: Dieser Ratgeber wurde von Finanzbildungs-Experten erstellt, um Eltern beim Aufbau von Kinder-Depots zu unterstützen.
Haftungsausschluss: Dieser Artikel dient ausschließlich der Information und stellt keine Anlageberatung dar. Für individuelle Entscheidungen sollten Sie stets qualifizierte Berater konsultieren.
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